Ein Ort zum Erinnern und Wohlfühlen – der Sinnesgarten

Menschen, die an Demenz erkranken, erleben eine zunehmende Veränderung ihres Alltags. Sie vergessen alltägliche Dinge, das Kurzzeitgedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit lassen nach, und es kann zu Orientierungslosigkeit kommen.

Um den Bewohnern beispielsweise positive Gefühle und Sicherheit zu vermitteln, arbeitet man in der Betreuung demenziell Erkrankter häufig mit Erinnerungen. Diese können im Sinnesgarten durch Fühlen, Riechen, Schmecken und Sehen wachgerufen werden. Die Gartentherapie bietet aber noch viel mehr: Durch körperliche Aktivitäten und den Aufenthalt in der Natur gibt sie den Bewohnern die Möglichkeit, die jahreszeitlichen Veränderungen bewusst zu erleben. Neben den Sinneseindrücken wecken auch Graben, Pflanzen, Unkrautjäten usw. Erinnerungen, da viele ältere Menschen früher regelmäßig im Garten oder in der Landwirtschaft gearbeitet haben. So können nicht nur Erinnerungen wachgerufen, sondern auch Ängste verringert und der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst werden.

Gärtnermeister und Gartentherapeut Mirko Surburg hat den Sinnesgarten entworfen und schult das Team der Sozialen Betreuung auch in Gartentherapie. Dazu gehören unter anderem Aussaat-Tipps und „Memory mal anders“, eine spielerische Erinnerungsübung mit Fotos von Blumen, Obst- und Gemüsearten, die die Bewohner im Garten wiedererkennen sollen. „Der Sinnesgarten lässt sich auch für Bewegungs- und Aktivierungsübungen einsetzen, die demenziell Erkrankten besonders in depressiven Phasen gut tun“, erklärt Mirko Surburg. „Man kann im Garten ein erreichbares Ziel definieren, beispielsweise ein Hochbeet, und dort angekommen eine Frucht zum Verzehr abpflücken. Die Bewegung schließt für die Bewohner also mit einer erlebbaren Belohnung, einem Erfolg ab.“

„Der Garten macht den Bewohnern großen Spaß und sie helfen gerne beim Pflanzen und Säen, der Pflege und Ernte mit“, beschreibt Petra Groth vom Team der Sozialen Betreuung ihre Erfahrungen. Duftende Blüten, süße Früchte, bunte Farben und die oft noch vertraute Gartenarbeit wecken bei vielen Bewohnern längst vergessene Erinnerungen. „Selbst im Winter ist der Garten voller Leben. Eichhörnchen und Vögel lassen sich auch von drinnen beobachten und bringen Freude in den Tag."

Impressionen aus dem Sinnesgarten

Barfuß-Parcours

 

Hochbeete

Pavillon

Insektenhotel

Gehtraining

Hollywoodschaukel

Der Bau des Sinnesgartens wurde durch Spenden ermöglicht

Mit großzügiger Unterstützung von

  • Klosterkammer Hannover
  • Bäckerei Harms GmbH
  • Sparkassenstiftung Lüneburg
  • W. Neudorff GmbH KG
  • Lithos AG Lüneburg
  • Lünebuch GmbH
  • Katrin Perczynski
  • Nordson Engineering GmbH
  • wir leben – Apotheken
  • Lüneburger Bürgerstiftung
  • Erlebe Grün
  • Margret Wolf
  • Carl Meyer Landmaschinen
  • Theatergruppe der Psychiatrischen Klinik Lüneburg

sowie vieler weiterer kleiner und großer Spenden.